Bericht zur Konferenz der Informatikfachschaften im Bremen

Alle Semester wieder startet die Konferenz der Informatikfachschaften (kurz KIF).Logo der KIF 39.5 / Koma 69
Dieses Semester fand sie zusammen mit der Konferenz der Mathematikfachschaften (kurz KOMA) vom 16. bis 20. November in Bremen statt. Dabei treffen sich Studierendenvertreter aus ganz Deutschland sowie Österreich, um sich über Studienbedingungen, Hochschulpolitik und andere Fachschaftsbelange auszutauschen. Ausserdem kann die KIF studentische Vertreter in den studentischen Akkredetierungspool, sowie einige andere Gremien entsenden. Für die TU Braunschweig waren Christian (ex FGInfo), Nina (AStA) und Joke (FG Info sowie Berichterstatter) vor Ort.

Anreise und Anfangsplenum

Üblicherweise reist man mit dem Zug an, zwischen Hannover und Bremen begegente ich den ersten bekannten Gesicht: Philipp aus Ilmenau war mit einigen Erst-Kiffels am Bord. Ich habe mich dann deren Skatrunde angeschlossen. Das war auch bitter nötig, weil zwischendurch die Bahnstrecke wegen entlaufener Pferde gesperrt war. Schließlich erreichten wir Bremen und nahmen da direkt die Bahn zum Bremer Campus. Dort erwartete uns eine ebenso überarbeitete wie gut aufgelegte Orga, die uns erstmal den Teilnahmebeitrag abnahm, und uns mit Mensa-Gutscheinen, Konferenztickets (für den Bremer Nahverkehr) sowie der restlichen Teilnehmerausstattung beglückte. Danach wurden wir eingeladen, uns erstmal beim dortigen „ewigen Frühstück“ zu stärken, was wir dankbar annahmen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass man einen Haufen von 100 Nerds mit Kaffee,Mate sowie belegten Bröchten rund um die Uhr optimal versorgen kann. Beim ewigen Frühstück wurden dann auch die ersten Biere gezischt und alte Bekanntschaften erneuert, bevor es dann um 19:00 Uhr zum Anfangsplenum ging. Dabei haben neben den Gremien-Vertretern der KIF vor allem alle Fachschaften berichtet, was oft für eine Mischung aus Heiterkeit und Entsetzen gut war:

  • Ein frisch gewählter AsTA organisiert ein Hochschul-Sommerfest mit 42000 Euro Verlust. bei einen Sommerfest und lernt daraus: Die Ersti-Party macht dann immerhin „nur“ noch 6000 Euro Miese.
  • Rheinland-Pfalz schafft Langzeitstudiengebühren ab, weil Verwaltung mehr Geld kostet, als sie einbringen.
  • Eine fast fertig renovierte Mensa brennt, sodass doch wieder im Zelt gegessen wird.
  • Ein PCB-belastetet Gebäude musste geräumt werden, nachdem jahrelang nicht nach Alternativen gesucht wurde. Folge: Die Informatik ist dort über die ganze Stadt verteilt.
  • Eine technische Uni kauft sich einen neuen (und teuren) Supercomputer. Da kein Platz vorhanden ist, muss erst ein neues (und teures) Gebäude errichtet werden, woran vorher nicht gedacht. Genausowenig wie an die jährlichen Betriebskosten.

Nach den Berichten folgte die Arbeitskreisvorstellung und danach war theoretisch Feierabend. Praktisch blieben wir noch länger auf, um uns den AKs Ultrastar, Werwolf, grüne Katzen und weiteren Spielen zu widmen. Schließlich war es so spät geworden, dass sich ein Aufsuchen des Schlafraums nicht mehr gelohnt hätte, meine Mitspieler und ich sind dann mehr oder weniger frisch eingeschlafen. Das genaue Protokoll zum Plenum findet ihr im KIF-Wiki.

Arbeitskreise

Ja, auf der KIF wird auch richtig gearbeitet .Es gibt immer diverse Arbeitskreise um sich zur Hochschulpolitik und Fachschaftsarbeit auszutauschen. Ein großes Thema war zum Beispiel die Zukunft des studentischen Akkredetierungspool. Da der die ganze KIF dauert, war ich da nur am ersten Tag. Wollte schließlich noch Zeit für Andere haben 🙂  Im KIF-Wiki findet man einige Informationen zu den Hintergründen. Ernsthaft beteiligt habe ich mich an u.A. an folgenden:

Zulassungsauflagen

Die sind ja bekanntlich ein Thema, dass uns immer wieder in der Fachschaftsarbeit verfolgt. Auch bei anderen Unis sind sie ein großes Thema, vor allem weil sie zwei Gesichter haben: Einerseits wirken sie oft wie eine reine Schikanemaßnahme, um die Uni gegenüber Fachhochschulabsolventen zu sperren. Auf der anderen Seite gibt es wohl immer wieder das Problem, dass einigen Masterstudierenden aus dem Bachelor wichtige Vorkenntnisse fehlen. Eine Patentlösung haben wir nicht gefunden, der Austausch war aber sehr interessant und aufschlussreich! Mehr Details findet ihr im KIF-Wiki.

Studienbeginn im Sommersemester

Bei uns lief ja im ersten Anlauf noch nicht alles richtig rund. Deswegen wollte ich mal wissen, wie es woanders ersieht. Auch hier sind die Infos im Wiki zu finden.  Wichtigstes Ergebnis war: Es geht problemlos, allerdings muss man dann entsprechend Geld und Arbeit investieren. Bekanntlich macht uns der erste Punkt (Geld) nicht nur dort große Probleme, da werden wir wohl die weitere Entwicklung abwarten müssen. Erste Ansätze zur Verbesserung sind aber mittlerweile da.

Formen des studentischen Protests

Vor allem die Unis Erlangen und Bonn konnten da sehr viel aus ihrer Praxis erzählen. Wichtig sind vor allem zwei Dinge:

  • Nicht jede Demo möchte man anmelden, es kann auch nützlich sein, etwas abseits des Demonstrationsrechtes tun zu können.
  • Gute Pressearbeit ist Gold wert. An einer Uni hat die Presse irgendwann nur noch bei der Fachschaft nach neuen Entwicklungen gefragt, weil die Aussagen der Uni-Pressesprecherin offensichtlich Bullshit waren 😀

Prüfungsformen

Ich hatte die Hoffnung, dass es vielleicht Unis gibt, wo Alternativen zur klassischen schriftlichen oder mündlichen Prüfung verbreiteter sind als hier. Dazu gab es nur einen Beitrag, dafür sehr viel zum Thema wie man Hausaufgaben in die Endnote eines Moduls einfliessen kann. Wichtigstes Fazit für mich war, dass grundsätzlich sehr viel machbar ist, ohne dass man damit die Annerkennung des Studienganges in der Akkredetierung gefährdet. Neben den Arbeitskreisen blieb auch sehr viel Zeit, um den persönlichen Austausch zu pflegen (da kriegt man auch viele Informationen, die in den AKs verloren gehen!). Eine der Gelegenheiten war der AK ,,Grüne Katzen“ , bei dem das Entstehung eines katzengrünen Sado-Marsupilamis zu bestaunen war.

Abschlussplenum

Am Samstag stand dann ab 19:00 Uhr das Abschlussplenum an. Einige nutzen davor noch die Gelegenheit ein wenig Schlaf vorzuziehen, da das Abschlussplenum der KIF erfahrungsgemäß mal etwas länger dauern kann (bis zu 12 Stunden!). Diesmal hielt sich das aber erfreulicherweise in Grenzen. Zunächst kamen noch einige Berichte verspätet angereister Fachschaften/Gremienvertreter, anschließend die Resolution zum studentischen Akkreditierungspool, die ohne Gegenstimmen beschlossen wurde. Danach haben die Arbeitskreise ihre Ergebnisse vorgestellt. Nach einer kurzen Pause wurde noch die Resolution „destruktives Verhalten“ besprochen. Dazu sage ich mal nichts, ausser: Liest selbst 🙂 Leider/Zum Glück war kein Konsens herzustellen, sodass das Plenum recht früh um 01:30 beendet war. Das Protokoll ist einmal mehr im Wiki zu finden.

Fazit

Meine zweite KIF (nach der KIF 39.0) in Hamburg war sicherlich nicht die Letzte! Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht, sich mit Fachschaftlern aus ganz Deutschland und Wien auszutauschen. Dazu kamen diverse Sozialaktivitäten. Daher hoffe ich stark, dass zum nächsten Mal in Ulm einige Braunschweiger mehr mitkommen. Man muss dazu nicht Aktiver im Fachgruppenrat sein, Interesse reicht erstmal aus 🙂 Wer mehr wissen will, kann mich gerne kontaktieren.