Vor etwa zwei Jahren hatten wir an dieser Stelle davor gewarnt, das Informatik-Bachelorstudium zum Sommersemester zu beginnen. Inzwischen haben wir bewirkt, dass mehr Vorlesungen für Erstis auch im Sommersemester angeboten werden, um auch einen Start im Sommersemester realistisch möglich zu machen. Daher ist es Zeit für ein Update.
Die ersten Semester
Seit dem Sommersemester 2016 werden Programmieren I und II sowohl im Sommer als auch im Winter angeboten. Außerdem wurde ein Wahlpflichtfach Informatik so umstrukturiert, dass quasi keine Vorkenntnisse aus dem Informatikstudium erforderlich sind. Somit können die ersten beiden Semester mit etwa gleichem Schwierigkeitsgrad bewältigt werden, unabhängig davon, ob man im Sommer oder im Winter anfängt. Unser aktueller Studienplan sieht für die ersten beiden Semester folgendes vor:
1. Semester
- Programmieren 1
- Analysis
- Logik (sonst im 2. Semester)
- Algorithmen und Datenstrukturen 2 (entgegen dem Titel baut das nicht auf Algorithmen und Datenstrukturen auf)
- Mathe Wahlpflicht (Algebra)
Creditpoints: 31 (im Winter genauso)
Logik erfordert kaum Vorkenntnisse, mit ein bisschen Mengenlehre und logischem Denken ist das gut zu bewältigen. Die Grundlagen der Mengenlehre, die man beim Start zum Winter in Diskrete Mathematik erwirbt, werden in Algebra tiefergreifend vermittelt. Algorithmen und Datenstrukturen 2 wurde so umstrukturiert, dass alle erforderlichen Grundlagen im Kurs vermittelt werden.
2. Semester
- Programmieren 2
- Lineare Algebra
- Diskrete Mathematik (sonst im 1. Semester)
- Algorithmen und Datenstrukturen (sonst im 1. Semester)
- Theoretische Informatik 1 (sonst im 3. Semester)
Creditpoints: 34 (im Winter: 30)
Die Creditpointzahl ist etwas höher als beim Start im Winter, aber da man Algebra schon gehört hat, sollte Diskrete Mathematik eher wenig anspruchsvoll wirken. Theoretische Informatik 1 ist nicht ganz einfach, aber Logik vorher gehört zu haben, hilft.
Damit sind die ersten beiden Semester überstanden, aber wie geht es dann weiter?
Der weitere Studienverlauf
Nach den ersten beiden Semestern sind die meisten Grundlagen erworben, sodass man die Module freier auswählen kann. Aufgrund der Tatsache, dass viele Vorlesungen nur entweder im Winter oder im Sommer angeboten werden, ergeben sich allerdings zwei Probleme:
- Relationale Datembanksysteme kann erst im vierten Semester gehört werden. Erfahrungsgemäß wird dieses Pflichtmodul als eher schwer empfunden und viele Studenten brauchen mehrere Versuche, um es zu bestehen. Damit steht ein schwieriges Modul erst kurz vor der Bachelorarbeit an und kann das Studium verzögern.
- Software Engineering 1 (SE 1) passt erst ins vierte Semester. Da SE 1 eine Vorraussetzung für das Software-Entwicklungs-Praktikum (SEP) ist, kann das SEP erst im Semester vor der Bachelorarbeit absolviert werden. Da man im vierten Semester zweimal an der Klausur zu SE1 teilnehmen kann, ist es typischerweise kein Problem, SE 1 zu bestehen. Besteht man allerdings das SEP nicht, verzögert dies das Studium um mindestens ein Jahr, da das Praktikum nur alle zwei Semester angeboten wird.
Es ergibt sich noch ein weiterer Nachteil daraus, SE 1 erst so spät zu hören: In der Vorlesung werden Inhalte vermittelt, die für das Teamprojekt nützlich sind. Beim Start im Wintersemester liegt daher SE 1 schon im dritten Semester und dient damit als Vorbereitung auf alle Projekte, die im Studium anstehen. Hört man nach dem Start im Sommersemester SE 1 erst im vierten Semester, hat man sein erstes Projekt, das Teamprojekt, schon hinter sich.
Fazit: Der Start zum Sommersemester ist machbar, hat aber einige Nachteile.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass der Start zum Sommersemester deutlich einfacher geworden ist. Trotzdem hat er einige Nachteile gegenüber dem regulären Start zum Wintersemester. Wenn ihr noch Fragen habt, dann könnt ihr euch gerne bei uns melden. Außerdem könnt ihr euch vor dem Studienbegin von unserer Studiengangskoordinatorin Yvonne Sehnert beraten lassen.